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Ich werde oft gefragt, ob man die Aufstellungskarten auch für sich allein anwenden kann. Ja, das kann man. Manchmal hat man ein Problem, aber niemanden, mit dem man darüber reden möchte. Man bewegt das Problem still für sich im Kopf, vorwärts und rückwärts, in jeder freien Minute und oft bringt es einen sogar um den Schlaf. Nichts ist für ein friedliches Einschlummern hinderlicher als ein Problem, das im Kopf kreist.

Lege das Problem doch einfach mal auf den Tisch. Bei dir zu Hause auf den Küchentisch oder auf den Wohnzimmertisch oder auf einen Beistelltisch im Bügelzimmer. Du wirst sehen, wenn das Problem auf dem Tisch liegt, kann es aus dem Kopf entschwinden. Ich habe manchmal den Eindruck, dass das Gedankenkarussell das Problem deshalb nicht loslässt, weil dein Unterbewusstsein Angst hat, du könntest es vergessen. Deshalb, lege das Problem auf den Tisch, dann vergisst du es nicht und dein Gedankenkarussell kann es getrost loslassen.

 

Mit den Aufstellungskarten hast du eine geniale Möglichkeit, dein Problem auf den Tisch zu legen. Mit den über 100 Karten hast du alle Personen, Themen und Gefühle in Form einer Karte und kannst das Problem plastisch darstellen. Du kannst so viele Karten auf den Tisch legen, wie du glaubst, dass du für die umfangreiche Darstellung des Problems brauchst. Du wirst feststellen, dass dein Gedankenkarussell immer wieder noch eine Karte fordert, dann lege diese Karte auf dem Tisch dazu. Liegt sie dort, ist sie aus dem Kopf raus.

Natürlich könntest du ein Bild malen mit allen Personen und Themen, die mit dem Problem in Zusammenhang stehen, die Karten lassen sich aber leichter in ihrer Position verändern. Und außerdem müsstest du schon sehr gut malen können, um „Angst“, „Kopfschmerz“, „Ablehnung“, „Zuneigung“, „innerer Frieden“ usw. darstellen zu können.
Du könntest auch Playmobilmännchen verwenden, aber am nächsten Tag weißt du schon nicht mehr genau, welches Männchen für welche Person aus deinem Umfeld oder für welches Gefühl steht.

Also nimmst du die Aufstellungskarten und legst sie auf den Tisch. Sitze davor und beobachte, was du fühlst, wenn du die einzelnen Karten anschaust. Verändere die Position der einen oder anderen Karte und beobachte, wie sich das jetzt anfühlt. Nach einer gewissen Zeit, gehst du wieder deinem Alltag nach. Immer mal wieder kommst du an dem Tisch mit den Karten vorbei und kannst die inzwischen aufgeschnappten Gedanken oder Ideen einbauen. Das Szenario der Karten auf dem Tisch verändert sich und dein Bewusstsein verändert sich entsprechend. Irgendwann ist die Lösung da und der Weg dorthin ist ein sehr gutes Training für deine Qualitäten der Problembearbeitung.

Eine weitere Geschichte zu den Aufstellungskarten: https://www.stefaniemenzel.de/aufstellungskarten/